Instrumentalisten - Streicher, Bläser, Pianisten o.a. - können von der Stimme lernen. Der Stimmklang gibt uns Auskunft, wie wir mit der Atmung umgehen und wir erfahren direkte Rückwirkungen auf den Bewegungsapparat. Gerade Berufsmusiker sind großen Belastungen ausgesetzt und können auf diesem Weg in einem geschützen Rahmen Gewohnheitsmerkmale erkennen und über die angebotenen Übungen in sanfter Weise ein neues Konzept entwickeln, weil der Körper dankbar annimmt, was effektiver funktioniert. Die Erfahrungen über die Stimme ermöglichen eine Neuorganisation auch von belasteten oder überlasteten Situationen in Körperhaltungen, -bewegungen, -gewohnheiten. Sie werden in einem zweiten Schritt mit dem ursprünglichen Instrument zusammen gebracht. Gerne eine Probestunde vereinbaren, um zu sehen, ob diese Herangehensweise in Frage kommt.
Das klangliche Potential des Beckens
Erfahrungen über die Stimme für Instrumentalisten
Wie können Musikpädagogen den Körper als Instrument des Klangs begreifen? Als Instrumentalisten haben wir unser Instrument und unseren Körper. Im Gesang haben wir „nur“ den Körper, dafür aber von den Füßen bis zum Kopf. Das Zusammenspiel von Körperhaltung, Aufrichtung, Bewegung und Atmung prägt maßgeblich den Klang der Stimme. Auch für den Instrumentalklang ist die Koordination des Körpers in sich und natürlich mit dem Instrument entscheidend.
In diesem Kurs lernen wir grundsätzliche Übungen aus der funktionalen Stimmpädagogik nach Eugen Rabine kennen. Wir machen uns mit elementaren Körperfunktionen und ihren physiologischen Grundlagen vertraut, um die Auswirkungen auf die Stimme besser zu verstehen. Anschließend übertragen wir das Erlernte beispielhaft auf verschiedene Instrumente. Funktionale Zusammenhänge werden anhand von anatomischen Bildern nachvollziehbar erklärt.
Dabei gehen wir vom Becken aus – der zentralen Verbindung im Stand zwischen den zwei Beinen mit der einen Wirbelsäule.
Wie stehe oder sitze ich? Welche Fußstellung ist günstig und warum? Was bedeuten durchgedrückte Knie, welche Auswirkungen haben sie? Was können wir mit dem leidigen Hohlkreuz machen? Und wie kann das Becken bei Lampenfieber helfen?
Das Becken ist die Schaltstelle für die Aufrichtung, an der wiederum Bewegungsqualitäten hängen. Über die sehr nahe Verbindung zum Zwerchfell ist es auch das Tor für die Atmung. Es vermittelt zwischen dem Unten und Oben. In diesem Kurs stellen wir das Ganze „auf die Füße“ und legen so die Basis für alles, was obendrüber geschieht.
Unsere Zeit mit den Schülern ist zu kostbar für einen weiteren zeitaufwendigen Übungsblock. Wenn wir aber lernen, den Körper zu lesen und Übungen einzusetzen, um vorhandene Potentiale im Unterricht freizusetzen, lernen unsere Schüler einfacher und effektiver als mit Methoden, die sich vor allem auf die Behebung von Defiziten konzentrieren.